"Respekt wer es selber macht", so das Motto eines bekannten
Baumarktes, der damit suggeriert, dass er/sie auch ohne handwerkliche
Ausbildung den Handwerker ersetzen kann. "Dass dies in der Regel
ein Trugschluss ist, wissen wir, aber dennoch scheint diese Option für
uns attraktiv zu sein", so Herr Schuler. Anhand dieses Beispiels
nimmt Herr Schuler in seinem Vortrag gezielt die Unterschiede von
journalistisch gut rechercierten Berichten in den Öffentlichen Medien
im Vergleich zu den Posts, die jedermann ohne Quellennachweis, auf
Facebook, Twitter oder Instagram... verbreiten kann, unter die Lupe.
"Der Journalist hat, wie der Handwerker auch, sein Handwerk
gelernt, und das ist die Grundlage für eine qualitativ hochwertige
Berichterstattung, die aber journalistischen Sachverstand und Zeit
erfordern", so Schuler. Dass diese Arbeit seinen Preis hat, ja
haben muss, wird von den einschlägigen Nutzern der Sozialen Medien
aber meist nicht akzeptiert, zumal die Informationen in den Sozialen
Netzen schneller und zudem quasi umsonst bereitgestellt werden.
Der Tatsache, dass sich das Kommunikationsverhalten der Menschen
durch die digitalen Medien grundsätzlich verändert hat, kann sich auch
der Südkurier nicht entziehen. Als betriebswirtschaftlich
organisiertes Unternehmen kann sich ein Medienhaus nicht leisten einen
Teil seiner Leserschaft, für die die Printmedien uninteressant
geworden sind, zu verlieren ohne neue Leser hinzugewinnen zu können.
Die Ausweitung des Spektrums durch Online-Angebote und die eigene
Nutzung der Sozialen Netzwerke, um auch die digital geprägten
Generationen an sich binden zu können, sind für alle Medienhäuser
somit überlebensnotwendig. "Dennoch muss die Frage, wie wir mit
unserer journalistischen Verantwortung gerade im auch in Bezug auf die
Nutzung der Sozialen Mediem umgehen, immer wieder neu gestellt
werden".
Nach einer sehr angeregten Diskussion dankte der Präsident Herrn
Schuler für die spannenden Ausführungen eines Insiders zum Thema Fake News.