Der Zunftmeister der Zunft "Zum Kleeblatt" empfing die Gäste aus der Nachbarschaft vor dem Zunfthaus. Er war an diesem Abend der Gruppen Guide der Lions, und führte die Gruppe durch die Zunfthäuser der beiden in Stein am Rhein ansässigen, geschichtsträchtigen Zünfte "Zum Kleeblatt" und "Zur Rose".

Bei beiden Zünften handelt es sich nicht um die klassischen Handwerkerzünfte wie etwa in Konstanz, Basel, Zürich oder Schaffhausen. Bei der Zunft "Zum Kleeblatt" handelt es sich um eine Herrenstube, in der sich hauptsächlich die adeligen Herren der Region trafen. Die Anfänge der Herrenstube liegen im Dunkeln. Vermutlich bilden die Freiherren von Hohenklingen den personellen Kern der adligen Stubengesellschaft. Die erste Herren- und Gesellenordnung aus dem Jahr 1420 ist nicht erhalten. Das erste Mitgliederverzeichnis aus dem Jahr 1582 führt 155 Mitglieder auf.  Auch die Entstehung der Kaufleutestube "Zur Rose" geht auf das 15. Jahrhundert zurück. Die Oberstube, wie das Zunfthaus genannt wird, ist ein prächtiger spätgotischer Bau, der wohl von der Zunft an dieser Lage erstellt worden ist.

Der Zweck der beiden Gesellschaften war in erster Linie die Fürsorge für ihre Mitglieder und deren Angehörigen. Das Armenwesen war damals nicht öffentlich geregelt, sondern es blieb solchen Gesellschaften vorbehalten im Sinne einer Vereinigung auf Gegenseitigkeit einander beizustehen. Das war die grosse soziale Aufgabe, die diese Gesellschaften, Zünfte, Bruderschaften, wie sie in den einzelnen Städten sich nannten, erfüllten und damit die Helfer der Kirche in der Sorge für Witwen und Waisen waren. In den Statuten der Kaufleutstube von 1897 wird als Zweck angegeben: 1. Unterstützung der Mitglieder in Zeiten der Not. 2. Förderung von gemeinnützigen Unternehmungen der Vaterstadt. 3. Hülfeleistung an besonders bedrängte Orte im weiteren Vaterlande. Das ist die althergebrachte Aufgabe der Gesellschaft.

Nach dem Abschluss der interessanten und spannenden Besichtigungstour traf man sich in der Herrenstube der Zunft "Zum Kleeblatt" zum deftigen Schmaus mit Spätburgunder Rotwein vom lokalen Klingenberg.

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